Archiv der Kategorie: Hundeerziehung

Angst vorm Alleinsein – Hunde richtig erziehen

Wenn Hunde allein gelassen werden, bellen sie oft stundenlang. Das belastet nicht nur die nachbarschaftlichen Beziehungen, es kann, bei häufigem Vorkommen, sogar eine Wohnungskündigung oder gar rechtliche Probleme zur Folge haben. Zudem lässt Trennungsangst Hunde oft, schon überwunden geglaubte Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Nicht selten werden Türen oder Fenster zerkratzt, Kissen und Decken zerfetzt, oder Holzbeine und Polster angeknabbert. Auch urinieren Hunde, die es nicht gewöhnt sind, länger allein gelassen zu werden, häufig in die Wohnung. Das lässt sich allerdings, mit der richtigen Erziehung von vornherein verhindern. Dafür ist vor allem Geduld und Ausdauer nötig. Am besten gewöhnt sich ein Hund in kleinen Schritten, mit kurzen Zeiträumen, ans Alleinsein. Diese sollten allmählich vergrößert werden. Hilfreich ist es, Hunden in dieser Zeit eine Ablenkung, in Form neuer Spielzeuge beispielsweise, anzubieten, wenn man sie die ersten Male allein lässt. Altersgrenzen für die Gewöhnung gibt es nicht, aber wie fast alles, lässt sich ruhiges Verhalten beim Alleinsein natürlich bei Jungtieren schneller anerziehen. „Alle Hunde haben je nach Veranlagung einen unterschiedlich ausgeprägten Meutetrieb und wollen daher beim Rudel bleiben“, erklärt Ann Kari Sieme, von der Tierschutzorganisation „Aktion Tier“ in Berlin. Das macht sie zu so treuen Begleitern. Für die damit einhergehende Angst vor dem Verlassenwerden, sollten Halter deshalb Verständnis aufbringen und sich die Zeit nehmen, ihrem Hund dabei zu helfen, diese zu überwinden.

Hunde auf Käferjagd?

Eine ungewöhnliche Tätigkeit wird in Feldkirchen von Hunden ausgeübt. Hier jagen sie den asiatischen Laubholzbockkäfer. Laubholzbockkäfer gehören zu den zehn gefährlichsten Holzschädlingen. Ihre Weibchen nagen zur Eiablage Löcher in gesunde Laubbäume. Die aus jedem Gelege entstehenden 30 bis 70 Larven, fressen sich Gänge durch das Baumholz und schädigen es auf die Art so stark, dass viele Bäume absterben. Durch den globalen Handel ist der ursprünglich aus Korea stammende Käfer inzwischen weltweit eine Gefahr für die Forstwirtschaft. 2012 wurde er erstmals auch in Feldkirchen entdeckt. Um seine weitere Verbreitung zu verhindern, probieren Feldkirchner Naturschützer, Hunde auf das Erschnüffeln von Laubholzbockkäfer abzurichten. Förster Michael Matuschek, der seinen Terriermischling Ida, mit Hilfe befallener Äste, auf die Suche nach dem Schädling trainiert hat, erklärt; „Das Ziel ist klar die Ausrottung“, der ungeliebten Gäste. Schon innerhalb eines Jahres, nachdem der Laubholzbockkäfer erstmals gesichtet worden war, mussten etliche beschädigte Bäume gefällt werden. Ob es gelingt, die einmal geöffnete Büchse der Pandora wieder zu schließen, ist ungewiss. Doch zumindest die eingesetzten Hunde haben ihren Spaß an der Schnüffel-Jagd, wie der Förster versichert.

Hunde sind klüger als angenommen

Hunde lernen anders als Menschen, aber ebenso wie wir, bleiben sie ihr ganzes Leben lang bereit, neues zu lernen. Dr. Udo Gansloßer, Privatdozent für Zoologie an der Uni Greifswald hat untersucht, wie viel unsere Haustiere tatsächlich im Laufe ihres Lebens lernen und war von dem Ergebnis begeistert: „Dank neuerer Forschungen wissen wir, dass Hunde in ihrem Leben mehr lernen als nur die Bedeutung von ‚Sitz‘ und ‚Platz‘.“ In ebenso großem Umfang, wie menschliche Kleinkinder, sind sie zudem in der Lage, den Sinn sehr vieler Wörter zu verstehen. Mehr als 1000 Wörter konnte sich beispielsweise eine Border-Collie-Hündin merken, die im Rahmen einer amerikanischen Studie unterrichtet wurde. „Außerdem können Hunde feinste Zeichen deuten, die ihnen ihre Besitzer geben, zum Beispiel wenn wir nur über Augenbewegung andeuten, wo ein Leckerbissen versteckt ist“, berichtet der Zoologe. Dementsprechend viel kann man Hunden beibringen, wenn verstanden wird, wie sie lernen. Während Menschen Inhalte lernen, können Hunde sich besser an Orte erinnern und verbinden diese mit dem Gelernten. Das mussten schon viele Hundehalter feststellen, deren Vierbeiner erste Kommandos zu Hause perfekt beherrschten, die dann jedoch bei Wiederholungen im Freien völlig „versagten“. Deshalb müssen alle Kommandos an verschiedenen Orten geübt werden, bis sie auch inhaltlich richtig verstanden wurden. Wichtig ist zudem die Eindeutigkeit von Befehlen. So darf das Kommando „Platz“ beispielsweise nur für das Hinlegen verwendet werden und nicht alternativ für das Hinsetzen, oder für auf’s Sofa-springen. Durch Belohnungen, in Form kleiner Leckerbissen, oder Streicheleinheiten, verringert sich die Lerndauer, da es die Begeisterung des Tieres für die Übungen erhöht.

Hundeliebe geht durch den Magen

Die Ungarische Akademie der Wissenschaften hat untersucht, wie sehr die Liebe von Hunden “durch den Magen geht”. Dabei stellten sie im Versuch mit 41 Hunden fest, dass sie gegenüber denjenigen am zutraulichsten sind, von denen sie gefüttert werden. Nachdem die Hunde, im Rahmen der Untersuchung, von Robotern ihr Futter bekamen, begannen die Tiere sogar anschmiegsam auf die Roboter zu reagieren. Für den Versuch wurden die Hunde in zwei Gruppen eingeteilt und von sogenannten PeopleBot-Robotern, Maschinen mit zwei Armen und vierfingrigen Händen, gefüttert. Der Roboter der ersten Gruppe verhielt sich dabei so, wie man es von einer Maschine erwartet, während der Roboter der die zweite Gruppe fütterte, sich menschlich verhielt, mit den Hunden sprach und ihnen kleine Leckerlies reichte. Auch wenn die Hunde beider Gruppen freundlich und mit Liebesbezeugungen auf die Roboter reagierten, waren die Hunde, die von dem sozial agierenden Roboter gefüttert wurde, dabei doch deutlich enthusiastischer, als die Hunde der anderen Gruppe. Das Verhalten der Hunde zeigt, welch großen Stellenwert das Füttern für ihre Zuneigung hat, aber auch, dass ihre Liebe nicht allein davon abhängig ist.

Pubertät bei Hunden

Auch bei Hunden macht sich die hormonelle Umstellung während der Pubertät bemerkbar. Kaum hat man einen Welpen stubenrein bekommen und ihm die ersten Kommandos beigebracht, beginnt er plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, Kommandos zu ignorieren und gegen schon erlernte Regeln zu rebellieren. Die Tierverhaltenstherapeutin vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) Dortmund, Barbara Schöning, hat Erfahrung mit dieser Trotzphase; „Ein Hund kommt in die Pubertät, sobald er sein Erwachsenengewicht erreicht hat“. Bei kleineren Hunderassen kann die Pubertät bereits ab dem vierten Monat beginnen, während größere Hunde, die langsamer wachsen, erst mit dem achten Monat soweit sind. Auch zwischen den Hunderassen gibt es Unterschiede, in der Ausprägung der Symptome. So sind Hunde, die als Wach- oder Hütehunde gezüchtet worden, in dieser Zeit oft widerspenstiger, als beispielsweise Jagdhunde, die im Rudel gehalten werden, weshalb bei ihrer Zucht auch das Sozialverhalten gefördert wurde. Glücklicherweise dauert die Pubertät bei Hunden nicht so lange, wie bei uns und mit etwas Geduld und konsequent durchgesetzten Regeln, lässt sich auch diese Entwicklungsphase meistern.