Die bekannt gewordenen Pläne der Regierung, im Rahmen der Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele in Sotschi, streunende Hunde und Katzen in einer groß angelegten Aktion zu töten, haben zu heftigen Protesten geführt. Die Stadtverwaltung hatte den Auftrag für die Beseitigung der Straßentiere Ende März online ausgeschrieben, wodurch die Suche schnell bekannt wurde. „Wir sind nicht grausam, wir wollen nur das Problem lösen“, erklärt ein Sprecher der Stadtverwaltung. In der Online-Ausschreibung des Auftrags hatte unter anderem gestanden, dass die Tiere bei Patrouillen über Nacht, vor dem morgendlichen Berufsverkehr, aufgespürt und „beseitigt“ werden sollten. 43.000 Euro waren dafür als Bezahlung angesetzt worden. Gegen die Vorwürfe und Proteste wehrte sich die Stadtverwaltung mit dem Hinweis auf die Gefahr, die gerade von streunenden Hunden ausgeht. So werden in Sotschi, nach Aussage des Stadtsprechers, häufig Kinder von verwilderten Hunden angegriffen. In ganz Russland starben, innerhalb von zehn Jahren, 400 Menschen nach Attacken herrenloser Hunde. Außerdem sei die Zahl der streunenden Tiere inzwischen so groß, dass auch die Gefahr der Übertragung von Krankheiten bestünde. Aufgrund der Beschwerdewelle zog die Stadtverwaltung das Angebot inzwischen zurück und versprach, Tierheime einzurichten.