Wissenschaftler untersuchen Empathiefähigkeit von Hunden

Die meisten Hundehalter sind davon überzeugt, dass ihr Vierbeiner sehr verständnisvoll und einfühlsam ist. Ein neues Forschungsprojekt von Wissenschaftlern aus Österreich soll zeigen, wie stark Hunde tatsächlich in der Lage sind, Empathie für andere Lebewesen aufzubringen. Für einen wissenschaftlichen Vergleich der Empathiefähigkeit von Hunden und Menschen, entwickeln deshalb die Wissenschaftler der Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Verhaltensexperimente, die gleichermaßen mit Hunden und Menschen durchgeführt werden können. Wie der Neurowissenschaftler Claus Lamm, Mitarbeiter des Instituts für psychologische Grundlagenforschung und einer der Leiter dieses Projekts erläutert, soll durch einen neuen Versuchsaufbau ein genauer Vergleich zwischen Hunden und Menschen möglich sein. Er geht davon aus, dass auch Tiere artübergreifend zu Empathie fähig sind. Auch die während der Evolution lange gemeinsame Entwicklung aller Säugetiere spricht dafür, dass nicht nur Menschen die Fähigkeit der Empathie herausgebildet haben. Bisher gibt es jedoch keine Methode, mit der die diesbezüglichen Fähigkeiten verschiedener Arten korrekt gemessen und objektiv verglichen werden können. Zwar gibt es beispielsweise Anzeichen dafür, dass bei Hunden die Symmetrie des Schwanzwedelns auf eine positive oder negative Stimmung des Tieres hindeuten, sicher belegen lässt sich diese These jedoch nicht. Bei den jetzt in Wien geplanten Verhaltensexperimenten, soll den menschlichen und tierischen Probanden mit Hilfe der Magnetresonanztomographie „ins Gehirn“ geschaut werden. Dadurch lässt sich feststellen, welche Gehirnareale bei verschiedenen Tätigkeiten aktiv sind. Können diese Areale sicher einem bestimmten Gemütszustand zugeordnet werden, lässt sich daraus auf die Reaktion bei verschiedenen Tätigkeiten schließen. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit von Forschern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen, wie Neurobiologen, Zoologen, Psychologen und Veterinärmediziner notwendig. Wichtig können die Ergebnisse dieser Arbeit zum Beispiel beim Einsatz von Hunden als Blindenhunde, oder als Rettungs- und Spürhunde sein. Innerhalb der kommenden drei Jahre wollen die beteiligten Wissenschaftler die Ergebnisse der Untersuchung vorstellen können.