Viele unerfahrenen Hundehalter lassen einem Welpen erst einmal alles durchgehen, da es oft schwer fällt, einem so niedlichen Hundebaby etwas zu verbieten. Doch das Gehirn von Hunden bildet sich innerhalb der ersten zwölf Wochen aus, weshalb grundsätzliche Erziehungsziele in dieser Zeit anvisiert werden müssen. So sollten Welpen in dem Alter an andere Menschen und Tiere gewöhnt werden. Hunde die prinzipiell jedes fremde Tier und jeden Fremden verbellen und zu verjagen versuchen, sind nicht nur nervig, sondern auch eine Gefahr für ihre Umgebung. Der Vorsitzende des Berufsverbands der Hundeerzieher Rainer Schröder, der auch als Verhaltensberater für Hunde tätig ist, rät deshalb junge Hunde rechtzeitig an die Begegnung mit fremden Menschen und Tieren zu gewöhnen. Dazu eignen sich beispielsweise regelmäßige Spaziergänge in einem Zoo und in stark frequentierten Stadtzentren. „Auch Menschen anderer Hautfarbe oder solche mit Gehhilfen sollte der Welpe kennenlernen, damit er später nicht negativ auf diese Merkmale reagiert“, rät Rainer Schröder. Er kritisiert, dass viele Hundehalter „das Üben nicht ernst [und] nicht konsequent genug“ durchhalten. Dabei ist es leicht Jungtiere von unerwünschtem Verhalten abzulenken. Hat ein Tier jedoch erst einmal eine bestimmte Verhaltensweise angenommen, ist es schwer sie ihm wieder abzugewöhnen.