Nicht immer werden Hunde, die Menschen gebissen und dabei schwer verletzt haben, gleich eingeschläfert. In vielen Städten ist es möglich, erst einmal über einen Wesenstest für Hunde abzuklären, ob das Verhalten noch regulierbar ist. Damit das Ordnungsamt darüber entscheiden kann, wird das Tier einem erfahrenen Tiertrainer vorgestellt. Einem Tiertrainer wie Jörg Stengler, der das Tierheim in Sömmerda leitet. Er ist nicht nur ein sehr bekannter Hunde-Experte, auch an der vor zehn Jahren eingeführten Gefahrenhundeverordnung hat er mitgearbeitet. Ihm werden Hunde vorgestellt, die als aggressiv gegen Menschen aufgefallen sind und sein Urteil entscheidet darüber, ob das Tier eingeschläfert werden muss. Dafür lässt er die vorgestellten Hunde auf einer Übungswiese laufen, testet die Fähigkeit auf Kommandos zu hören, ihre Reaktion auf andere Hunde und natürlich vor allem auf Menschen. So ein Test kann bis zu zwei Stunden dauern. Für die anschließende Empfehlung ist aber nicht nur entscheidend, ob der Hund aggresiv ist, sondern auch, warum dies so ist. Sieht der Hundetrainer die Möglichkeit, das Verhalten noch durch eine Schulung zu therapieren, kann die Entscheidung auch auf einen späteren Zeitpunkt vertagt werden. Allerdings ist es eher schwierig einem Tier, welches gelernt hat Menschen anzugreifen, dies noch abzugewöhnen. Deshalb ist es vor allem sinnvoll, eine Hundeschule aufzusuchen, so lange der Hund noch jung ist, bevor es zu einem Unfall oder Angriff durch den Hund kommt.